Die Binnenfischerei Deutschlands ohne Regenbogenforelle ist undenkbar. Ihre Bedeutung spiegelt sich auch im Fischland Niedersachsen mit über 100 Betrieben im Haupt- und Neben-
erwerb wider. Die Haltung von Regenbogen-, Bachforellen und Saiblingen wird in der Regel in traditionellen und damit eher kleinflächigen Erdteichanlagen durchgeführt. Erzeugt werden im Jahr um 1460t Speisefische (Quelle:Statistisches Bundesamt, 2014). Hinzu kommen einige Hundert Tonnen an Besatzfisch. Am besten für Forellen ist sommerkühles, sauer-
stoffreiches Wasser von hoher Qualität und das Wasser muss fließen. So sind vor allem in der Lüneburger Heide und den Mittelgebirgsregionen die Bedingungen für die Forellenzucht von Natur aus gut.
Weit mehr als die Hälfte der niedersächsischen Forellen-
erzeugung wird direkt an den Endverbraucher, im Fischfach-
geschäft oder an die Gastronomie abgegeben. Die Hofläden der Forellenbetriebe sind beliebt, denn meist finden sich neben Forellen, frisch oder geräuchert, auch die in der Verar-
beitung aufwendigeren Forellenspezialitäten wie Forelle gebeizt oder köstliche Salatvarianten.
Einfach ist es heute nicht für regional ausgerichtete Forellen-
betriebe. Sie müssen sich gut beim Kunden positionieren, um dem Konkurrenzdruck durch billige Importforellen etwas entgegensetzen zu können. Der Verbrauch an Forellen in Deutschland ist doppelt so hoch wie die der-
zeitige Erzeugung. Futtermittel- und Energiekosten steigen und erfordern Anpassungen der Verkaufs-
preise. Die Kunden bekommen dafür eine Forelle aus der Region, nicht eingeflogenen Fisch aus Übersee.
Eine Zukunftsaufgabe ist die Sicherung der langfristigen Wasserversorgung der Teichanlagen. Notwendige, doch zeitlich befristete wasserrechtliche Genehmigungen mit umfangreichen, zum Teil praxisfremdem Auflagen erschweren den Alltag der Forellenzüchter.